Oh Straußfurt, du liebliches Dörfchen,
wie leuchtest im Tale du schön,
am Mühlberg eingebettet,
als suchtest du Schutz an ihm.
Umgeben von herrlichen Gärten,
umkränzt wie Efeu so schön,
so blühe du ewige Zeiten,
wie's stete Immergrün
Friedrich Leich
Straußfurt und seine Geschichte
Heimatverein Straußfurt e.V.
Wir heißen sie herzlich Willkommen auf der Internetseite des Heimatverein Straußfurt e.V.
Im folgenden lesen sie Fakten und Informationen über Straußfurt sowie ein Vereinsrückblick der letzten 4 Jahre.
Geografie
Straußfurt liegt an der Unstrut im Thüringer Becken.
Zu Straußfurt gehören die Ortsteile Henschleben und Vehra.
Lage der Gemeinde im Landkreis Sömmerda
Klima
Straußfurt zählt zu den trockensten Orten Deutschlands. So wurde im Jahr 1911 eine Jahresniederschlagsmenge von nur 242 mm gemessen. Damit hält Straußfurt den Trockenheits-Rekord Deutschlands.
Geschichte
Vorzeit bis 1800
Bei Straußfurt wurden Gräber aus der Jüngeren Steinzeit, der Bronzezeit und der Zeit des Thüringer Reiches freigelegt, die eine frühe Besiedlung des Gebietes belegen.
Schriftlich wurde die Gemeinde erstmals im Jahre 744 als Stuffefurte in einem Verzeichnis von Schenkungen aus Thüringen an das Kloster Fulda zur Zeit von Bonifatius erwähnt. Nach Wolfgang Kahl fällt die Ersterwähnung in die Zeit von 780 bis 802.[3] Der Name, auch „Strusforte“, bedeutet wohl eine „von Strauchwerk gesäumte Furt“ über die früher deutlich breitere und tiefere Unstrut.
1080 fand auf den Wiesen zwischen Straußfurt, Vehra und Henschleben eine Schlacht zwischen den Truppen König Heinrichs IV. und des Gegenkönigs Rudolf von Rheinfelden statt, die letzterer verlor. Seitdem heißt diese Gegend „Mordäcker“. In Straußfurt gab es bald mehrere geistliche Grundherren und einen befestigten Rittersitz von Dienstmannen des Landgrafen von Thüringen. Im 13. Jahrhundert wird ein Ritter Eberhard von Straußfurt erwähnt, 1387 ein Conrad von Tannrode, Herr zu Stusforte. Die Burg erfuhr im Spätmittelalter einen grundlegenden Umbau zu einer kastellartigen Anlage mit tiefem und breitem Wassergraben. Im Deutschen Bauernkrieg 1525 schlossen sich 20 Straußfurter Bauern dem „Salzaer Haufen“ an. 1592 wütete ein großer Brand im Ort, der 74 Häuser vernichtete. 1597 starben 350 Straußfurter an der Pest. 1613 litt der Ort während der „Thüringer Sintflut“ besonders schwer an Überschwemmungen. Während des Dreißigjährigen Krieges verlor Straußfurt drei Viertel seiner Einwohner.
1706 erwarb die Familie von Münchhausen die fünf Rittergüter und die Burg aus dem Erbe der Familie von Selmnitz. 1735 baute der spätere hannoversche Premierminister Gerlach Adolph von Münchhausen diese unter Beibehaltung der Außenmauern zu einem Schloss mit großem Park um. 1724 errichtete die Freifrau Katherina Sophia von Münchhausen ein Waisenhaus, aus dem die „Waisenhaus-Stiftung“ hervorging, und tat auch sonst viel für den armen Teil der Bevölkerung. 1747 wurde das Gewölbe in der Petrikirche neu gefertigt. 1752 kam es erneut zu besonders schwerem Hochwasser durch die Unstrut. Der 1770 verstorbene Gerlach Adolph von Münchhausen wurde als „Wohltäter von Straußfurt“ bezeichnet.
1800 bis 1945
Straußfurt gehörte bis 1815 zum kursächsischen Amt Weißensee. 1815 wurde der Ort preußisch und Teil des Landkreises Weißensee. Von 1816 bis 1840 war Ernst Friedrich Ferdinand Freiherr von Münchhausen dessen erster Landrat. 1828–1833 wurde die Chaussee von Erfurt nach Kindelbrück über Straußfurt gebaut.
1863 wurde eine Königliche Postexpedition der preußischen Postverwaltung eingerichtet. 1867 gründete sich ein Landwehrverein. 1869 wurde die Eisenbahnstrecke Nordhausen–Erfurt mit dem Bahnhof Straußfurt in Betrieb genommen. 1882 wurden der Ort und seine Umgebung fünfmal von Hochwasser heimgesucht. 1890 konnte eine Kleinkinder-Bewahrungsanstalt eröffnet werden, die Ernst Freiherr von Münchhausen gestiftet hatte. 1891 gab es in Straußfurt 1356 Einwohner. 1905 wurde der Jahn-Turnverein gegründet. 1911 erhielt Straußfurt elektrisches Licht.
Während des Ersten Weltkriegs diente 1915/1916 das Schloss als Genesungsheim für verwundete Soldaten. 1917 gingen Rittergut und Schloss an Graf Joseph Friedrich von Brühl über. 1944 wurde dem Schloss ein guter, wenn auch sanierungsbedürftiger Zustand bescheinigt.
Nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch die Franzosen 1919 nahm die Gemeinde 30 Kinder von dort auf. Während der Unruhen in Mitteldeutschland im Herbst 1923 bildeten sich zwei kommunistische Hundertschaften in Straußfurt. 1925 wurde eine Landwirtschaftliche Fortbildungsschule eröffnet. 1932 konnte die vom Jahn-Turnverein gebaute Turnhalle eingeweiht werden. 1933 erfolgte die endgültige Trennung von Schule und Kirche. Ab 1936 wurde eine Siedlung gebaut, 1937 ein Kindergarten im Ort eingerichtet.
Pfarrer Johannes Rathmann (* 1901) stand wegen der Verbreitung von Schriften der Bekennenden Kirche Anfang 1935 vor dem Amtsgericht Weißensee, er kam mit einer Geldstrafe davon.[4]
Im Zweiten Weltkrieg befanden sich 200 Kriegsgefangene in Straußfurt, die als Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Am 10. April 1945 rückten nach Kampfhandlungen mit dem Volkssturm, Beschuss und Zerstörung von Turnhalle, Güterschuppen und Ziegelei US-amerikanische Truppen in Straußfurt ein. Anfang Juli 1945 wurden sie durch sowjetische Einheiten abgelöst und Straußfurt entsprechend Teil der Sowjetischen Besatzungszone. In der Folgezeit wurden viele Heimatvertriebene in der Gemeinde aufgenommen.
Ehemaliges Schloss in Straußfurt um 1860
Ab 1945
1945 erfolgte im Rahmen der Bodenreform die Enteignung des Ritterguts, des Schlosses und der Münchhausen-Stiftung. Ein Drittel der 620 ha wurden ein Volkseigenes Gut (VEG), zwei Drittel aufgeteilt und Neubauernhöfe geschaffen. Zwischen 1945 und 1948 erfolgten der Abriss (zur Gewinnung von Baumaterial, das aber nicht geeignet war) und letztlich die Sprengung des Schlosses. Dabei berief man sich auf den SMAD-Befehl Nr. 209 zur Beseitigung von Adelssitzen. Die Münchhausen-Waisenhausstiftung wurde 1951 aufgelöst.
1952 begann der Bau des Hochwasserrückhaltebecken Straußfurt an der Unstrut, durch das Straußfurt und die flussabwärts gelegenen Gebiete vor den seit Jahrhunderten auftretenden Überschwemmungen, die häufig katastrophale Ausmaße hatten, geschützt wurden. 1961 erfolgte die Inbetriebnahme, später noch technische Vervollkommnungen. Das Wasserreservoir diente auch zur Beregnung der intensiv genutzten Ackerflächen der Umgebung. Eine Nutzung des im gefüllten Zustand von Wasservögeln bevölkerten Staubeckens als Naherholungsgebiet findet nicht statt. Die früher in vielen Schleifen langsam fließende Unstrut wurde im ganzen Verlauf kanalartig begradigt und dadurch im Fluss beschleunigt. Südöstlich von Straußfurt gibt es noch von Anglern genutzte, abgeschnittene Unstrutschleifen als Biotope. Früher reichte die Unstrut bis an den nach 1945 abgeholzten Gutspark von Straußfurt heran.
Im Bereich der jetzigen Nordwestecke des Rückhaltebeckens lag das 1945 enteignete und in den 1950er Jahren beseitigte Rittergut Stödten.
Quelle: Wikipedia
Unser Verein im Rückblick der letzten 4 Jahre
Der Heimatverein Straußfurt hat, wie sicherlich viele Vereine in Deutschland, zwei schwere Jahre hinter sich.
Aufgrund der Coronafestlegungen sind alleine im Jahre 2020 fast alle Veranstaltungen, angefangen von den Seniorentreffen bis zum Weihnachtsmarkt, ausgefallen.
Auch im Jahre 2021 ging es nur schleppend voran. Erst im Sommer konnten wir unsere Tätigkeit für die Öffentlichkeit wieder aufnehmen. Nach einem grandiosem Herbstfest, an dem sich bei der Ausgestaltung und Durchführung viele andere Vereine beteiligten und uns unterstützten, war dann wieder Schluss. Halloween und der Weihnachtsmarkt fielen den Corona-Bestimmungen zum Opfer.
Das Jahr 2022 sah dann etwas besser aus. Unsere Senioren konnten sich wieder regelmäßig treffen, wir organsierten einen Kuchenbasar zur Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge.
Außerdem beteiligten wir uns an der Gründung des Kirchenbauvereines und an der Ausgestaltung des ersten und großen Kinder- und Familienfestes zum Weltkindertag am 20.September 2022.
Des Weiteren folgten wir dem Aufruf, ukrainischen Flüchtlichen, hier in Straußfurt ein neues zu Hause einzurichten. Innerhalb nur weniger Wochen organisierten unglaublich viele Helfer aus unserem Ort, zwei bezugsfähig eingerichtete Wohnungen, für zwei geflüchtete Familien. Aus dem ganzen Ort gingen Möbel- und Sachspenden ein. Jeder der konnte, hatte etwas abzugeben. Von Betten über Geschirr bis hin zu Gardinen und Kleidung. Im Anschluss arbeiteten noch viele ehrenamtliche aus verschiedenen Vereinen daran, über Monate hinweg, den Familien das Ankommen hier, so leicht wie möglich zu machen. Auch das ist Heimat! Wir Straußfurter packen an, wo wir helfen können.
Das Jahr 2023 war für den Verein ein gutes Jahr. Fast alles verlief wieder wir gewohnt. Dinge ändern sich und wir werden weiter als Heimatverein mit unsere kulturellen Highligts für schöne Momente in unserem Heimatort sorgen.
In diesem Jahr wird es ganz besondere Höhepunkte im Kalender von Straußfurt geben. Wir freuen uns für euch und mit euch gemeinsam tolle kulturelle Veranstaltungen auf die Beine zu stellen. Stöbert auf unserer Intenetseite und entdeckt, was wir für euch geplant haben.